Der Höhepunkt des Festivals wird das Abschlusskonzert am 28. September 2025 sein, bei dem vier neue Kompositionen uraufgeführt werden, die das Gedicht Es gibt dich der Kölner Dichterin Hilde Domin vertonen.

Es gibt dich

Dein Ort ist
wo Augen dich ansehen.
Wo sich Augen treffen
entstehst du.

Von einem Ruf gehalten,
immer die gleiche Stimme,
es scheint nur eine zu geben
mit der alle rufen.

Du fielest,
aber du fällst nicht.
Augen fangen dich auf.

Es gibt dich
weil Augen dich wollen,
dich ansehen und sagen
daß es dich gibt.


Hilde Domin
(c) Mit freundlicher Genehmigung der S. Fischer Verlag GmbH

KOMPONIST*INNEN

Stefan Heucke (c) Ursus Samaga

Das Werkverzeichnis von Stefan Heucke (*1959) umfasst über 130 Werke aller Gattungen, Opern, Oratorien, Sinfonien, Konzerte, geistliche Musik, Kammermusik und Lieder. Seine Werke werden in der ganzen Welt von prominenten Orchestern und Solisten aufgeführt. Zahlreiche seiner Werke liegen als CDs und Rundfunkproduktionen vor.
Besonderes Aufsehen erregte seine große Oper über „Das Frauenorchester von Auschwitz“ (2006). Heucke war Composer-in-residence bei mehreren Orchestern und internationalen Festivals. 2016 eröffnete der neue Bochumer Konzertsaal seine Tore mit Heuckes Kantate „Baruch ata Adonaj – Gesegnet seist Du Herr“. 2017 wurde seine abendfüllende „Deutsche Messe“ für Soli, Chor und Orchester anlässlich des Luther-Jahres in Berlin vom Deutschen Symphonie-Orchester und dem Berliner Rundfunkchor uraufgeführt.
Im September 2023 wurde seine Kammeroper „Aida – der fünfte Akt“ im Theater Krefeld-Mönchengladbach uraufgeführt. Im Mai 2024 arbeitet Stefan Heucke als Composer-in-residence beim 98. Bachfest Münster mit der Uraufführung der „Kantate vom Feuer“ beim Eröffnungskonzert und einer „Markus-Passion“. Unmittelbar danach erfolgt die Uraufführung seiner Oper „Michael Kohlhaas“ nach der Novelle von Heinrich von Kleist im Theater Regensburg.
Seit 1996 werden Heuckes Werke bei Schott Music International verlegt.
Er lebt als freischaffender Komponist abwechselnd in Deutschland und in Italien. mehr

Im Rahmen des Kammerchorfestivals führt der Junge Kammerchor Köln eine Komposition von Stefan Heucke beim Finale auf.

Aljoscha Ristow (c) Guy Houben

Aljoscha Paulo Jonas Ristow (geboren 1995 in Jever) ist ein Komponist, Musiktheoretiker und Chordirigent. Er studierte Komposition und Musiktheorie in Bremen, Köln und Amsterdam und ist seit 2021 als Hochschuldozent am Conservatorium Maastricht.
Sein kompositorisches Werk umfasst mehr als 50 Kammermusikwerke und mehr als 20 Chorwerke sowie einige Orchester-, Theater- und Jazzkompositionen. Seine Werke wurden von renommierten Ensembles wie dem Nomos-Quartett, dem Jungen Kammerchor Köln oder einem Kammerensemble der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen aufgeführt. Im Jahr 2013 wurde seine Komposition ‚Continuo‘ mit dem Bundespreis Jugend komponiert ausgezeichnet. Sein Chorzyklus ‚Morgenstern-Gesänge‘ (2024) wird zurzeit deutschlandweit in zahlreichen Aufführungen dargeboten.
Vokalmusik bildet seit jeher einen zentralen Bestandteil seiner musikalischen Arbeit, angefangen mit über einem Jahrzehnt als Knabenchorsänger in seiner Heimatstadt Bremen. Im Laufe der Jahre entwickelte sich durch sein fortwährendes Mitwirken in Kammerchören und Vokalprojekten eine Leidenschaft für das Chordirigieren, die durch seine Teilnahme am renommierten Kurt Thomas Cursus in Utrecht weiter geprägt wurde und ihn schließlich dazu inspirierte, bei Hans Leenders am Conservatorium Maastricht Chordirigieren zu studieren. Derzeit leitet er das professionelle Vokalensemble AaVokaSo (kurz für Aachener Vokalsolist*innen) sowie den internationalen Kammerchor CantaMaas in Maastricht.
In seiner musiktheoretischen Forschung befasst er sich vor allem mit dem historischen Verständnis musiktheoretischer Konzepte, wie beispielsweise mit der Geschichte der Enharmonik im Laufe der Jahrhunderte, dem Tonsystem des barocken Komponisten und Musiktheoretikers Jean-Philippe Rameau, der spätromantischen Klassifizierung alterierter Akkorde nach Rudolf Louis und Ludwig Thuille oder musikalischen Formvorstellungen in Kompositionslehren des 18. und 19. Jahrhunderts. Um seine Forschungsergebnisse zu präsentieren, wird er regelmäßig zu Konferenzen der Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH) sowie der Dutch-Flemish Society for Music Theory (DFSMT) eingeladen.

Im März 2024 wurde er für seine Forschung zur Geschichte der Enharmonik mit dem Martin-Lürsen-Preis ausgezeichnet. Als Preisträger wurde er eingeladen, seine Forschungsarbeit im Rahmen eines Vortrags auf der internationalen Konferenz der Dutch-Flemish Society for Music Theory in Amsterdam vorzustellen. mehr

Im Rahmen des Kammerchorfestivals führt der Europäische Kammerchor Köln eine Komposition von Aljoscha Ristow beim Finale auf.

Matthias Schaff

Bereits von früher Kindheit an musikalisch geprägt, ist der gebürtige Münchner Matthias Schaff (1989*) ebendort als Künstler aktiv – in Studio, Konzert und Ausbildung.
Hauptinstrument ist seit dem achten Lebensjahr die klassische Gitarre, später ergänzt um spezialisiertes Ensemblespiel auf historischen Zupfinstrumenten. Fachliche Qualifikationen wurden in Komposition für Film und Medien bei Prof. Gerd Baumann (Hochschule für Musik und Theater München, B.Mus.) und Musikwissenschaft bei Prof. Dr. Hartmut Schick (Ludwig-Maximilians-Universität München, B.A. & M.A.) erworben.
Seit 2017 ist er hauptberuflich als freischaffender Komponist, Arrangeur und Gitarrist für verschiedenste Produktionen tätig. Sein musikalisches Wirken entfaltet sich zwischen Filmmusik und Sinfonik, vom Solo-Instrumentalstück bis hin zu Chorwerken & moderner Unterhaltungsmusik. Hervorzuheben sind insbesondere maßgefertigte Orchester-Arrangements von klassischen und modernen Werken, in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Ensembles.
Darüber hinaus engagiert er sich aktiv in der Nachwuchsförderung und nimmt seit 2019 Lehraufträge für Satzlehre und Partiturkunde an der LMU München wahr.

Im Rahmen des Kammerchorfestivals führt der Kammerchor CONSONO eine Komposition von Matthias Schaff beim Finale auf.

Magdalena Zimmermann

Magdalena Zimmermann wurde 1985 in Hannover geboren. Ihre ersten Kompositionen schrieb sie im Alter von 17 Jahren. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Chormusik; Dichter wie z.B. Shakespeare, Ovid, Rilke oder Rumi sind wichtige Inspirationsquellen. Dabei steht die enge Verbindung von Ausdrucksgehalt, Worten und Musik im Mittelpunkt. Magdalena Zimmermann studierte Lehramt Musik an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Während des Studiums erhielt sie Tonsatzunterricht bei Friedrich Jaecker und gestaltete regelmäßig Chorprojekte mit ihren Kompositionen an der Einhardsbasilika Seligenstadt und an der Johanniskirche in Mainz. Schwerpunkte im Studium waren u.a. Musik für Kinder und Entwicklungen der Neuen Musik. Sie erhielt wichtige Impulse für ihre kompositorische Arbeit von Mark Andre, Manos Tsangaris und Franz Martin Olbrisch an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden und studierte von 2018 – 2020 Musiktherapie in Heidelberg. Kompositionsaufträge erhielt sie unter anderem vom Europäischen Kammerchor, vom Kammerchor CONSONO, der Kölner Kantorei, dem Neuen Chor Berlin, dem convivium musicum Mainz, dem Düsseldorfer Mädchen- und Jungenchor und dem Landesjugendchor NRW. Im Rahmen des Acht-Brücken Festivals 2016  in Köln wurden im WDR Funkhaus zwei ihrer Shakespeare-Vertonungen aufgeführt. Einige ihrer Chorkompositionen sind bei Schott Music Mainz erschienen. Magdalena Zimmermann arbeitet als Musiktherapeutin und freischaffende Komponistin in Biberach an der Riß.

Im Rahmen des Kammerchorfestivals führt der Kammerchor CONSTANT das Werk „Es gibt dich“ von Magdalena Zimmermann beim Finale auf.